Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Metropolregion Hamburg

  • © Holger Arlt

1300 Tonnen Getreide im Laderaum

Am Anleger in Beidenfleth wird die Ladung eines Binnenschiffes gelöscht.

Detlef-Hermann (links) und Christian Beimgraben berichten aus der Firmengeschichte. Sabine Kolz

Das Lagersilo am Binnenhafen in Beidenfleth. Sabine Kolz

Wussten Sie schon, dass Beidenfleth mit etwa 240 Schiffsbewegungen im Jahr den viertgrößten Binnenhafen in Schleswig-Holstein hat? Eine beachtliche Größenordnung, für die ein Unternehmen sorgt: die Firma Trede und von Pein. Die beiden Binnenschiffe des Unternehmens bringen regelmäßig Futtermittel von Hamburg zum Lagersilo in dem 850-Einwohner-Dorf an der Stör. Und wie dann die Ladung einer Schiffspartie in Beidenfleth gelöscht wird, das können Interessierte am 14. September im Rahmen des Aktionstags „Die Wilstermarsch erfahren“ erleben.
Das Lagersilo an der Stör ist dann eine von 18 Stationen an diesem Tag. Welche Informationen in Beidenfleth auf die Besucher warten, davon hat sich die Lenkungsgruppe, deren Mitglieder um Sprecher Jürgen Ruge das Programm für diesen Tag organisiert haben, mit einem Besuch im Vorfeld ein Bild gemacht. Am Lagersilo wurden sie von Geschäftsführer Detlef-Hermann Beimgraben und dessen Sohn Christian in Empfang genommen, die sowohl über Produktion und Lieferweg als auch die Geschichte der Firma informierten.
Die weist eine lange Tradition auf: In sechs Jahren gibt es das Mischfutterwerk Trede seit 200 Jahren in Dammfleth. Angefangen hat alles mit der Mühle „Fortuna“, die ihren Standort in Neumühlen hatte und 1897 nach Hochfeld versetzt wurde. Um sie herum wurde der Mühlenbetrieb aufgebaut, die Mühle selbst allerdings 1972 durch einen Großbrand zerstört. Detlef Trede war 1829 Pächter der Beidenflether Mühle, sein Sohn (ebenfalls ein Detlef) übernahm die Mühle in Neumühlen in Zweitpacht. Seine Tochter Anne bewirtschaftete 1920 mit Ihrem Mann Hermann Beimgraben die Hochfelder Mühle. Der Betrieb wurde immer erweitert und modernisiert. 1994 wurde der Zusammenschluss mit der Firma Herman von Pein Söhne vollzogen. Stammhaus blieb aber das 1831 gegründete Werk in Dammfleth.

Ab 1922 kam das Getreide per Schiff
„Unsere Familie und Firma sind schon immer mit dem Wasser verbunden“, erzählte Detlef-Hermann Beimgraben. Und so passe auch das Motto des Aktionstages „eine vom Wasser geprägte Region“ zum Unternehmen. Das erste Motorschiff, die Sturmvogel, wurde 1922 angeschafft, vorher war der Handel mit Frachtseglern in Richtung Hamburg erfolgt. Da kam das Getreide in Säcken per Pferdekutsche nach Beidenfleth. 1961 wurde ein großes Getreidelagersilo gebaut und in Beidenfleth im Dreischichten-System Mischfutter produziert.
Eine neue Löschanlage saugte ab 1980 rund 100 Tonnen Getreide in der Stunde aus den Lagerräumen der Schiffe. Das Dammflether Werk unterhält zwei Binnenschiffe, die „Stör“ mit einem Frachtraum und zirka 1200 Zuladetonnen und die „Steinburg“ mit zwei Räumen und etwa 1330 Tonnen Zuladung. „Das hängt vom Material ab“, erklärte Beimgraben. Gemeinsam mit seinem Sohn Christian zeigte er zudem verschiedene Getreidesorten, die im Werk verarbeitet werden, und berichtete, dass ein Lkw innerhalb von drei Minuten beladen wird.

Drei Lösch-Vorführungen am Aktionstag
Am Aktionstag gibt es drei Vorführungen am Silo an der Stör. Um 11, 13 und 15 Uhr erläutern dann Detlef-Hermann und Christian Beimgraben in jeweils 45 Minuten aus der Geschichte des Kraftfutterherstellers, den Löschvorgang eines Binnenschiffes und vieles mehr. Beim Begehen der Löschanlage ist den Anweisungen unbedingt Folge zuleisten, informieren die Veranstalter. Festes Schuhwerk ist zum Begehen der Trittgitter Voraussetzung.

Die Wilstermarsch erfahren
Die offizielle Eröffnung des Aktionstags „Die Wilstermarsch erfahren“ am Sonntag, 14. September, findet um 10 Uhr in Wilster vor der Gartentreppe des Neuen Rathauses, Rathausstraße 4, mit Blick auf den Bürgermeistergarten statt. Am Neuen Rathaus beginnt gegen 10.30 Uhr der Spaziergang an und auf Wasserläufen in Wilster. Die Störfähren-Radtour ist bereits ausgebucht, teilt der Veranstalter mit. Die zweite Radtour zum Herrenmoor und zu anderen Moorflächen startet gegen 11 Uhr am Markt vor dem Kulturhaus und ist zirka 38 Kilometer lang. Hierfür ist noch eine Anmeldung möglich. Ebenfalls ausgebucht seien die Führungen auf der Peters-Werft in Wewelsfleth.
Nähere Informationen zu den Stationen gibt es auf dieser Website oder unter 04823 9215950 bei der Wilstermarsch Service GmbH.

 

Nach oben