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Metropolregion Hamburg

  • © Holger Arlt

Aktionstag - Erkundung im Herrenmoor

Die Renaturierung des Herrenmoores bei Neuendorf-Sachsenbande schreitet deutlich voran. Rechts die Beobachtungsplattform.

Helge Luthe wird über die Entwicklung des Hochmoores im Naturschutzgebiet bei zwei Führungen während des Aktionstags „Die Wilstermarsch informieren. Ines Güstrau

Der lange Zeit verschollene Sonnentau beginnt, sich wieder auf den Torfböden anzusiedeln.

Die Dauerwasserstände in den Moorflächen haben sich angehoben, offene Wasserflächen haben sich gebildet. Helge Luthe

Im Rahmen des diesjährigen Aktionstages „Die Wilstermarsch erfahren“ mit dem Motto „Eine vom Wasser geprägte Region“ finden auch zwei Führungen durch das Herrenmoor, das sich über vier Orte erstreckt, statt: Neuendorf-Sachsenbande, Kleve, Moorhusen und Vaalermoor. Der Moorkundler Helge Luthe nimmt Interessierte am Sonntag, 14. September, zu den Moorwanderungen mit und gibt Einblicke in die Planung und Ausführung von Wasserhaltemaßnahmen sowie in die Tier- und Pflanzenwelt des Herrenmoors.
Das passe gut zum Titel des diesjährigen Aktionstages. Denn Wasser sei auch Thema bei der Wiedervernässung der großen Hochmoore in der nördlichen Wilstermarsch, die Ende des 18. Jahrhunderts zunehmend durch Torfabbau, Entwässerung und landwirtschaftliche Nutzung ihren eigentlich wichtigen Nutzen verloren hätten, so Luthe. Denn neben der Diversität von Flora und Fauna böten Moore auch einen wichtigen Klimaschutz, da sie klimaschädigende Gase im vernässten Boden binden würden.

Ältestes Moorschutzgebiet im Kreis Steinburg
„So können Moore maßgeblich zu einer Anpassung an die klimatischen Veränderungen beitragen“, unterstreicht Helge Luthe. „Steigende Temperaturen, Hochwasser, Extremwetter, Biodiversitätsverlust – der Wandel unserer Lebensgrundlagen stellt uns vor neue Herausforderungen“, gibt er zu bedenken. Intakte Moore verfügten über wertvolle Mechanismen, diesen Herausforderungen besser begegnen zu können.Im Naturschutzgebiet Herrenmoor, dem übrigens ältesten Moorschutzgebiet im Kreis Steinburg, seien in den vergangenen Jahren die ersten Maßnahmen zur großflächigen Revitalisierung von Hochmoorflächen vorgenommen worden. „Bereits 1938 wurde eine Kernfläche von 13 Hektar als Schutzgebiet ausgewiesen“, berichtet der Moorkundler. Mittlerweile sei das Naturschutzgebiet durch Ankauf durch den Kreis und die Stiftung Naturschutz auf 213 Hektar angewachsen.
Dort haben sich die Dauerwasserstände in den Moorflächen angehoben und es haben sich offene Wasserflächen gebildet. „Auf den Torfböden siedeln sich wieder lang verschollene Torfpflanzen wie der mittlere und runde Sonnentau, Moorlilien und Sumpfschnabelried an“, erzählt Luthe. In den bereits renaturierten Teilen des Naturschutzgebietes habe sich nach kurzer Zeit die Artenvielfalt erhöht. „Schon heute tragen die begonnenen Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung bei“, betont er. Die Bindung von organischer Substanz im Torf bewirke den Entzug von klimaschädigenden Gasen, und die Wasserrückhaltefunktion des Moores wirke als Puffer sowohl bei Starkregen als auch bei Trockenheit. Sie habe gleichzeitig einen kühlenden Effekt bei Hitze und diene als wichtiger Lebensraum für seltene Arten.

15 Personen pro Führung

Wer bei einer der beiden Führungen von Helge Luthe dabei sein möchte, kann sich im Internet auf der Website unter www.wilstermarsch-erfahren.de oder telefonisch unter 04823 9215950 bis zum 5. September anmelden. Dies ist möglich, solange Plätze vorhanden sind. Maximal können 15 Personen pro Führung teilnehmen. Die erste Tour beginnt um 11.30 Uhr, die zweite um 13 Uhr. Beide Touren dauern jeweils etwa eine Stunde. Bei feuchter Wetterlage werden Gummistiefel empfohlen.


Treffpunkt ist jeweils am Heidehügel bei der ehemaligen Eisenbahnbrücke. Die Zuwegung erfolgt über Nutteln, Bahnunterführung „Vierth“ (Stationsschilder werden den Weg weisen) oder über die Google-Maps Koordinaten: 53.975996, 9.381747.

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