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Metropolregion Hamburg

  • © Holger Arlt

Als in Wilster Holzschiffe gebaut wurden

Arno Kruse wird auch anhand historischer Fotos in seinem Vortrag die Zeiten des Schiffbaus in Wilster wieder lebendig werden lassen. Ilke Rosenburg

Dem historischen Schiffbau nachempfunden ist der von Arno Kruse gezeichnete Entwurf des Ewers Wilhelmine. Ilke Rosenburg

Die Geschichte der Schifffahrt begeistert Arno Kruse aus Stördorf. Der Maler und Grafiker hat sich intensiv mit der Tradition des Schiffbaus in Wilster Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts befasst. Darüber hinaus mit der Bedeutung der Schifffahrt, die neben der Landwirtschaft einst Existenzgrundlage Wilsters und der Wilstermarsch war. Das hat er sich zum Thema eines Vortrags gemacht, den er im Rahmen des Aktionstags „Die Wilstermarsch erfahren“ am Sonntag, 14. September, im Alten Rathaus, Op de Göten, geben wird. Beginn ist um 11.30 Uhr.

Schnittstelle der Binnenschifffahrt
Insbesondere hat sich Arno Kruse dem Holzschiffbau gewidmet. Ohne die schiffbare Wilsterau wäre dieser Berufszweig in der Marschenstadt gar nicht möglich gewesen. Damit schlägt Kruse auch den interessanten Bogen zum Alten Rathaus, das am Aktionstag bei verschiedenen Führungen besichtigt werden kann, und zum Spaziergang an und auf Wasserläufen in der Stadt, den der Wilsteraner Hans-Peter Micheel leiten wird. Das Alte Rathaus mit benachbartem Speicher, der heute das Naturkundemuseum beherbergt, sei bis ins 18. Jahrhundert als Handelsplatz genutzt worden. Und durch die Wilsterau, die übrigens bis ins 20. Jahrhundert neben den Gebäuden floss, sei das eine Schnittstelle der Binnenschifffahrt von Ex- und Importladungen gewesen.
In einem Vorab-Vortrag im Saal des Alten Rathauses mit Vertretern der Lenkungsgruppe des Aktionstages sowie weiteren Besuchern nahm Arno Kruse die Zuhörer mit in die Vergangenheit. Historische Fotografien und eigene Zeichnungen von ihm sowie historische Fotografien untermalten den Vortrag, der über die Zahl der Werften in Wilster und der dort gezimmerten Ewer informierte und das Publikum staunen ließ. Kruse dankte Robert Friedrichs, der dafür Fotos aus der Sammlung seines Großvaters, des einstigen Wilsteraner Fotografen Werner Behning, zur Verfügung gestellt habe.
Auch für Wilsteraner werde dieser Vortrag einiges überraschend Neues bieten, zeigte sich Jürgen Ruge, Sprecher der Lenkungsgruppe, überzeugt. Ein paar Tipps nahm Arno Kruse gerne aus seinem Publikum mit. Denn er trägt sich mit einer Idee: „Ich werde ein Buch schreiben“, erzählt er. Darin wolle er sich gezielt dem Holzschiffbau in Wilster von 1840 bis 1910 widmen. „Ich bin seit drei Jahren am Recherchieren“, so Kruse weiter. Je tiefer er in die Materie eintauche, desto schwieriger werde es, da immer mehr Informationen zu Tage treten würden, meint er lächelnd. Aber er freue sich über alle Anregungen, die vielleicht noch irgendwo bei älteren Wilsteranern „schlummern“.

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