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Metropolregion Hamburg

  • © Holger Arlt

Der älteste Scheunengiebel im Kreis

Das Fachhallenhaus in Uhrendorf. Ines Güstrau

Die Giebelinschrift belegt den Scheunenbau im Jahr 1697. Ines Güstrau

Schon vor vielen Jahren war das historische Gebäude im Wewelsflether Uhrendorf dem Hamburger Ehepaar aufgefallen. Als es dann 2016 zum Verkauf stand, bekundeten Lilian und Uwe Sickelka erstmals ihr Interesse. Jedoch wurde der Verkauf zunächst zurückgezogen, bevor er 2018 wieder aktuell wurde. Nach langwierigen Gesprächen mit den Eigentümern konnte der Kauf im Januar 2020 endlich vollzogen werden. Doch dann kam Corona. Durch Reisebeschränkungen und Bürokratie zögerte sich die endgültige Übergabe noch bis August hin. Die neuen Eigentümer konnten endlich in den Anbau des 1697 erbauten Hofes ziehen.
Seitdem ist am Gebäude und auf dem Grundstück unglaublich viel passiert.
Uwe Sickelka erklärt: „Wir machen viel selbst, und das bedeutet, dass wir teilweise bis in den späten Abend daran arbeiten.“
Es mache ihnen aber viel Spaß. Denn es tauche immer wieder Erstaunliches auf. So wie die uralte Pflasterung, die nur durch Zufall bei Baggerarbeiten zum Vorschein kam. Alle Steine wurden sorgfältig freigelegt, hochgenommen und neu verlegt.
Das Alte zu erhalten ist dem Ehepaar sehr wichtig. Unterstützung bei den Restaurationsarbeiten haben sie von der Denkmalschutzbehörde erhalten.
„Da haben wir ganz tolle Erfahrungen gemacht“, betont Lilian Sickelka, die vor knapp fünf Monaten Mutter eines kleinen Jungen geworden ist. Der Giebel der alten Scheune soll laut Denkmalbehörde der älteste noch erhaltene im Kreis Steinburg sein. Alte Inschriften verzieren die Front. Im kommenden Jahr soll mit der Restaurierung begonnen werden. Auch das Haupthaus wird dann in Angriff genommen, so dass die kleine Familie später dorthin übersiedeln kann. Den jetzt genutzten Anbau möchten die Eheleute später eventuell als Ferienwohnung vermieten.
Viele kleine Sitzecken verteilen sich auf dem großen Grundstück, das zusammen mit den Grünflächen rund 3,5 Hektar misst. Unter alten Bäumen, inmitten des Bauerngartens oder auf der mit alten Steinen verlegten Terrasse kann man überall auf dem traumhaften Grundstück kleine Sitzgelegenheiten finden.
Mit der neuen Photovoltaikanlage, die speziell für denkmalgeschützte Gebäude ausgewählt und installiert wurde, und einer Luftwärmepumpe sei man bald zu 85 Prozent autark. Und wenn dann das alte Windrad auf dem Gelände wieder intakt ist, könne man sich zu 100 Prozent selbst mit Energie versorgen, betont Lilian Sickelka. Für ein so altes und historisches Gebäude etwas ganz Besonderes, es könnte damit als Vorzeigeobjekt gelten.
Bereits zweimal haben die Eigentümer ihre Tore für den Tag des offenen Denkmals geöffnet. In diesem Jahr findet dieser Tag gemeinsam mit dem Aktionstag „Die Wilstermarsch erfahren“ am 10. September statt. In der Zeit von 10.30 bis 17 Uhr möchten die Eigentümer das Grundstück, die Diele und die Scheune zeigen.
Besonders die Scheune mit ihrem alten Giebel habe es den Besuchern jedes Mal angetan. Denn von dort oben hat man einen wunderschönen Blick über die Landschaften bis hin zur Stör. Und Lilian und Uwe Sickelka haben viel zu erzählen über alte Balken, Steine, Fundstücke und die liebevollen Restaurierungsarbeiten. Zudem kann man sich bei Kaffee und Kuchen ein schönes Plätzchen im Garten zum Verweilen suchen.

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