Der Mann mit den Masken
Neuendorf-Sachsenbande. Am Aktionstag „Die Wilstermarsch erfahren“ – Sonntag, 8. September – öffnet Klaus Leder sein Atelier in Vorderneuendorf 2 in Neuendorf-Sachsenbande. Besucher können ihm dann bei der Arbeit zuschauen, Kinder selbst tätig werden.
Sie üben eine besondere Faszination auf den Betrachter aus: die von Klaus Leder handgefertigten Masken. Am Sonntag, 8. September, findet der Regiobranding-Aktionstag „Die Wilstermarsch erfahren“ statt. Dann bietet der Maskenbildner allen kleinen und großen Interessierten von 11 bis 16 Uhr in Neuendorf-Sachsenbande (Vorderneuendorf 2) Gelegenheit, einzutauchen in die Welt der Hexen, Teufel, Märchenwesen und mehr.
Gerne lässt sich Klaus Leder dann in einem eigens für diesen Tag hergerichteten überdachten Unterstand bei seiner Arbeit über die Schulter schauen. Und für Kinder gibt es Gelegenheit, Kindermasken, die verschiedene Tiere darstellen, anzumalen. Auch ein Zelt wird aufgebaut, in dem sich die Besucher unterstellen und Kaffee und Kuchen erhalten können.
Seit 1980 wohnt Klaus Leder in der alten Reetdachkate in Vorderneuendorf. 1989 hat er dort auch sein Atelier eingerichtet, in dem er seine Arbeiten herstellt. Aus Platzgründen wird der Arbeitstisch nach draußen verlagert, in direkter Nachbarschaft zum Materiallager. Mitgliedern der Lenkungsgruppe um Sprecher Jürgen Ruge gab Klaus Leder bereits einen kleinen Einblick in die Welt der professionellen Maskenbildnerei.
Ein interessanter Vorgeschmack auf das, was die Besucher am 8. September erwarten wird, so Ruge. Im Vorfeld des Aktionstags macht sich die Lenkungsgruppe ein Bild von den Besonderheiten der Region, die im Rahmen von „Die Wilstermarsch erfahren“ zugänglich gemacht werden. „An dem Tag selbst können wir nicht diese Orte besuchen, weil wir ja größtenteils selber organisatorisch eingebunden sind“, erklärt Jürgen Ruge.
Einig waren sich die Teilnehmer im Anschluss: Im Atelier von Klaus Leder gibt es viel zu sehen und erleben, von den ersten Arbeitsschritten bis hin zu den fertigen Masken. Einzelne Arbeitsschritte wird Klaus Leder erläutern. Er war von 1970 bis 1988 im Hamburger Schauspielhaus für die Köpfe der Schauspieler zuständig, zuletzt als Chefmaskenbildner, bevor er sich 1989 als freiberuflicher Maskenbildner selbstständig machte. Fortan arbeitete er für Bühne, Film, Werbung, Ausstellungen und Museen.
Klaus Leder fertigt seine Masken nach einem bestimmten traditionellen Verfahren bis heute für Vereine in Süddeutschland und im Ausland. „Ich war zwei Jahre in Mainz, von dort aus habe ich Kontakte nach Süddeutschland geknüpft.“ Ihn selber begeistere die Vielfältigkeit der Maskendarstellungen insbesondere von Teufeln und Hexen, die von Region zu Region ihre Eigenheiten haben. Mit der Anfertigung deutlich leichterer Traditionsmasken überzeugte er in Karnevalshochburgen. Wie er das gemacht hat? Auch das erzählt der Maskenbildner gerne am Aktionstag.
Doch auch auf Märchenreisen können sich Besucher begeben – und zudem ausdrucksstark gestaltete Charakterköpfe auf sich wirken lassen. So hat Klaus Leder für das Skatmuseum in Marne eine besondere Ausstellung zu einem Jubiläum kreiert. Gesichter, die durch ihre Mimik Geschichten erzählen und die er in abgewandelter Gestaltung in einer besonderen Darstellung noch einmal verarbeitet hat.
Ilke Rosenburg