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Metropolregion Hamburg

  • © Holger Arlt

Die Besonderheiten der Region

Froh, dass auch die zweite Auflage des Aktionstages so toll angenommen wurde (v.l.): Kreispräsident Peter Labendowicz mit Delf Bolten, Jürgen Ruge und Volker Bolten, die den Tag am Wewelsflether Hafen eröffnet hatten. Sabine Kolz

In traditioneller, einst für die Wilstermarsch typischer Kleidung, präsentierte sich die Trachtengruppe in Brokdorf: (v.l.) Vera Carstens, Manfred Eisner, Hans Gerdes, Hannah Averhoff und Kara Ehlers. Sabine Kolz

Für Kreispräsident Peter Labendowicz heißt Regiobranding das „Brennen für die Region“, wie er zum Start des Aktionstages „Die Wilstermarsch erfahren“ gestern erklärte. Mit Amtsvorsteher Volker Bolten, dem Leiter der Lenkungsgruppe Jürgen Ruge und dem Wewelsflether Bürgermeister Delf Bolten eröffnete er den Tag. Ruge hatte mit seinem Team, zu dem auch Delf Bolten gehörte, die Organisation übernommen und die knapp 30 Stationen in fünf Gemeinden und drei geführte Fahrradtouren ausgesucht und instruiert.
Volker Bolten bedankte sich bei allen, die zum Gelingen dieses Tages beigetragen haben. Er war nach der Eröffnung in seiner Gemeinde St. Margarethen an den dortigen Stationen anzutreffen und begeistert, dass so viele Leute unterwegs waren. Beim integrativen Freizeitprojekt „Kunterbuntes“ konnten nicht nur Kinder unterschiedliche Aktionen ausprobieren. Madita und Lennja, beide acht Jahre alt, gefiel der Hobbyhorsing-Parcours, den sie im Galopp absolvierten. Die Hofbetreiberinnen Neele Reimers und Inga Wöbcke freuten sich, dass ihr Angebot so gut angenommen wurde und hatten ihre Familien eingespannt, die für Kaffee, Kuchen und kalte Getränke sorgten.
Im Dolling Huus erklärten Roman Stöckmann und Knut Siemen anhand von originalen Bauplänen und Fotos die Architektur von Johannes Wieckhorst. Die von ihm erbauten villenartigen Häuser prägen das Ortsbild noch heute mit ihren schmückenden Stuckarbeiten, Holzschnitzereien, Erkern und Veranden. „Er hat auf künstlerische Elemente, aber auch auf Qualität viel Wert gelegt“, erklärte Siemen den zahlreichen Besuchern. Führungen zeigten zirka neun Häuser im Ortskern, die unverkennbar die Handschrift von Wieckhorst aufweisen.
In Brokdorf führte unter anderem Hans Gerdes mit den Landfrauen der Trachtengruppe Wilstermarsch durch den Ort. Ein Ziel war die historische Reetdachkate von Manfred Eisner am Elbdeich, wo der Eigentümer Einblicke in die Döns mit Delfter Kacheln und Alkoven gewährte. In Wewelsfleth fand nicht nur am Morgen die Eröffnung statt, von hier aus startete auch eine der Radtouren, und auch die Peters Werft, das Döblin Haus sowie die Trinitatiskirche öffneten ihre Türen.
In Beidenfleth gab es am Fähranleger Informationen vom Förderverein Störfähre Else über die Fährverbindung. Außerdem konnten bei einem Quiz Jahresmitgliedschaften gewonnen werden. Die zweite Vorsitzende vom Förderverein Ina Kluge-Lorenz konnte Niklas Otto gewinnen, der am Fähranleger für den musikalischen Rahmen sorgte. Das Beidenflether Dörpstheoter probte in der Scheune auf dem Hof Huß in Groß Kampen das neue Stück „De Kürbisprinzessin“. Die Zuschauer erlebten hautnah mit, wie der Text während des Übens angepasst wird und hatten dabei sehr viel Spaß. Im Stück geht es um Diamanten, Kürbisse und „de Leevte“. Premiere ist am 30. September beim DRK-Ball.
Vor der Scheune präsentierte sich die Landjugend Wilstermarsch mit ihrem laufenden Programm. Beim „Haut den Lukas“ ging es für Groß und Klein um Sofortgewinne. Spannend war eine Verkostung vom Markttreff-Betreiber Andreas Eckelmann. Er hatte regionalen Produkten wie Tomaten aus Glückstadt, Äpfel aus Wewelsfleth, Eier aus Hollerwettern, Brot und Rindfleisch aus Beidenfleth und Käse aus Breitenburg Lebensmittel aus dem Supermarkt gegenübergestellt. Die Besucher sollten die regionale Vielfalt erschmecken und dabei ein Lösungswort (Marsch) herausfinden. Hier konnten Gutscheine vom Markttreff gewonnen werden. Sabine und Peter Lucht testeten ihren Geschmack mit Regina Haß-Schulczewski und erschlossen sich den säuerlichen Apfel als regional, da hier die Früchte noch nicht ganz reif sind.
„Ein rundum gelungener Tag“, das war immer wieder von den Teilnehmern zu hören. „Und sogar das Wetter macht mit“, sagte Ursula Harder aus Stördorf. Gerdi Looft aus Brokdorf war beeindruckt von der alten Reetkate und der Vielfalt im eigenen Dorf.
„Mithilfe der Förderstiftung des Kreises Steinburg und dem Regionalverein Wilstermarsch konnten wir auch die Finanzierung sichern“, hatte Jürgen Ruge erklärt. Er wies schon einmal auf den Aktionstag im nächsten Jahr am 8. September hin – dann geht es durch das nördliche Amtsgebiet.

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