Schlepper, Feuerschiffe & Co.
Sie bilden eine lockere Hobby-Gruppe: die Modellbau-Schipper (MBS) aus Beidenfleth. Schon lange begeisterten sich Frank Jonigk, Rüdiger Haß und Heinz Demnick für Modellbauschiffe als sie sich 2018 entschieden, in Beidenfleth die Hobby-Gruppe zu bilden. Damals wohnten sie alle in dem Dorf an der Stör. „Nach und nach sind immer mehr dazugekommen“, erzählt Frank Jonigk, der inzwischen in Wilster lebt. Alle drei freuen sich, dass sich ihr Kreis um weitere Fans der ferngesteuerten Wasserfahrzeuge erweiterte: „Zurzeit sind wir 13 Männer und Frauen in unserer Gruppe, die vorwiegend aus verschiedenen Orten der Wilstermarsch stammen“, so Jonigk weiter.
Zwei Stunden schippern an der Mühle Honigfleth
Und allen, die sich für Modellbauschiffe interessieren, wollen sie nun ihr Hobby während des Aktionstags „Die Wilstermarsch erfahren“ präsentieren. Der steht in diesem Jahr unter dem Titel „Eine vom Wasser geprägte Region“. Vielfältig wird an 18 Stationen gezeigt, welche Bedeutung das Wasser in der Wilstermarsch hat und eben auch, wie die Wasserläufe oder Bäche für die Freizeitgestaltung genutzt werden können. Dazu gehören die Modellschiffe auf der Wettern an der Mühle Honigfleth, die deren Besitzer dort zwischen 13 und 15 Uhr schippern lassen werden.
Gern werden sie Jung und Alt alles Wissenswerte über ihr Hobby erzählen, bei dem es um verschiedene Schiffstypen geht: Schlepper aller Art, Luxus-Jachten, Feuerlöschboote, Fischkutter, Küstenmotorschiff oder Schubschiffe und mehr sind in den Reihen der Hobby-Kapitäne vertreten, berichtet Frank Jonigk. Einige seien in Eigenarbeit mühevoll über lange Zeit gebaut worden. „Da gehen mindestens 500 Stunden Arbeit rein“, sagt Heinz Demnick, der sein Feuerlöschboot 2 selbst gebaut hat. Andere hätten ihre Schiffe im Handel erworben. Aber egal: „Hauptsache, dabei sein und Spaß am Hobby haben, das ist wichtig“, sagt Frank Jonigk.
„Wir sind eine lockere Gruppe gemischten Alters, ohne Verpflichtungen“, erzählt Jonigk. „Bei unseren Ausfahrten sind wir in der Regel um die zwei Stunden auf dem Wasser unterwegs, dann sind die Akkus am Ende“, erklärt er. Das sei auch ein Grund, warum am Aktionstag der Einsatz am Nachmittag von 13 bis 15 Uhr geplant ist. Feste Termine für ihre Treffen gebe es nicht. Die Ausfahrten müssten schließlich wetterabhängig kurzfristig stattfinden. Dann werde neben dem Schippern auch in geselliger Runde gefachsimpelt und Erfahrungen würden ausgetauscht.
Dorfteich in Beidenfleth ist zu sehr verkrautet
Bevorzugtes Gewässer sei beim Start der Hobby-Gruppe der Dorfteich am Sportplatz gewesen. Die Gemeinde Beidenfleth hat der Gruppe damals einen Steg für den Zugang zum Teich erstellt. „Damit wir unsere Modelle sicher ins Wasser setzen können“, so Jonigk. Vorteil eines Teiches sei, dass beim Akku-Ausfall das Boot einfacher wieder erreicht und aus dem Wasser geholt werden könne. Doch der Dorfteich biete sich inzwischen nicht mehr als Modellbauschiff-Gewässer an. „Der Dorfteich hat sich verkrautet“, erklärt Frank Jonigk. Die Schiffe würden sich dann mit der Schraube verhaken, bedauern auch Demnick und Haß.
Sie hoffen, dass die Gemeinde den Dorfteich bald mal ausbaggern wird, was schließlich auch für das Leben im Gewässer wichtig wäre, gibt Rüdiger Haß zu bedenken. Alternativ haben die Hobby-Schipper bei der Kanugruppe in Wilster eine Möglichkeit bekommen, ihre Schiffe einzusetzen und sie auf der Wilsterau schippern zu lassen. Dafür seien sie sehr dankbar, betonten die drei. Nachteil allerdings: Aus dem breiten Fließgewässer lassen sich Modelle nach einem Ausfall nicht so einfach zurückholen.
Einen festen Termin im Jahr gibt es aber doch: Im November treffen sich die Modellbau-Schipper übrigens zum Jahresabschluss-Abend mit einem gemeinsamen Essen, an dem auch die Partner teilnehmen können. Schwerpunktthema: Natürlich die Ausfahrten mit den Modellen in der dann zurückliegenden Saison.