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Metropolregion Hamburg

  • © Holger Arlt

Vom Wohnort zum Industriegebiet

Sie machten sich nach der ersten großen Besprechung noch auf den Weg, selber die Routen durchs Dorf zu entdecken: (v. l.) Andreas Michel, Eckart Grulke, Hermann Schröder, Maren Hayenga, Elisabeth Schröder und Hans-Herbert Schwardt. Ilke Rosenburg

Jürgen Ruge mit einem Aufsteller, der ein Hafenbild zeigt. Ilke Rosenburg

Die Vorbereitungen für den Regiobranding-Aktionstag „Die Wilstermarsch erfahren“ am 8. September laufen. Die Koordination des Programms liegt in den Händen der Lenkungsgruppe. Derzeit geht es darum, die Angebote, die den Besuchern Orte und ihre Besonderheiten näher bringen sollen, zu sammeln. Ein erstes größeres Treffen für die Gemeinde Büttel gab es jetzt im dortigen Elbkrug 2.0. Dort freuten sich Jürgen Ruge, Manfred Bauch und Manfred Schmiade von der Lenkungsgruppe ebenso wie Büttels Bürgermeister Romain Weckel und Amtsvorsteher Volker Bolten, dass sich ehemalige Einwohner bereit erklärt haben, den Aktionstag vorzubereiten und zu gestalten. So soll das Büttel von einst bis heute mit Geschichte und Geschichten lebendig gemacht werden.
Von Erinnerungen sprudelten die Anwesenden förmlich über. Einige von ihnen werden Rundtouren durch das Dorf leiten, ausgerüstet mit einem Luftbild, das zur besseren Beschreibung dessen dient, was heute doch ganz anders aussieht. An einigen Stellen, die im einstigen Dorfleben eine besondere Rolle spielten, werden Fotoaufsteller platziert, um allen Neugierigen, auch denen, die nicht an einem der geführten Rundgänge teilnehmen, einen Eindruck von einst im Vergleich zu heute zu bieten. Und eine von vier geführten Radtouren am Aktionstag wird Büttel als Ziel haben, geleitet von Andreas Michel.
Ausgangspunkt der Dorfführungen wird der Elbkrug sein. Er hat seinen Platz und seine Bedeutung für die Geselligkeit im Mittelpunkt des Dorfes nie eingebüßt. Die Kleinst-Gemeinde in der Wilstermarsch mit 33 Einwohnern hat großen Wert darauf gelegt, ihn als Treffpunkt zu erhalten. Doch die Umgebung des früheren Dorfkrugs hat sich immens gewandelt. Bevor die große Umsiedlung von 750 Bütteler Einwohnern zwischen 1979 und 1987 für die Industrieansiedlung erfolgte, war er nicht die einzige Gaststätte im Dorf an der Elbe. Es gab noch zwei weitere am Deich, alle mit mindestens einem Saal ausgestattet. „Watt hebt wi dor för Feste fiert“, schwärmt noch heute Kurt Schmidt. Aus der Runde, zu der auch Uwe Maaßen, Renate Hein, Hans-Herbert Schwardt, Maren Hayenga, Elisabeth und Hermann Schröder sowie Pastor Eckart Grulke gehörten, kamen zahlreiche Beispiele dafür, was gefeiert wurde. Schließlich gab es damals auch viele Vereine.
Büttel war einst bekannter Hafen- und Handelsort, und so werden die Besucher am Aktionstag einen Blick auf das Deichvorland Richtung ehemaligem Hafen werfen können. Sie sollen am Schluss eine Ahnung davon bekommen haben, wie viele Geschäfte und Handwerksbetriebe es gab. Das Ganze sicher ausgeschmückt auch mit so mancher Marotte der Eigentümer.
Uwe Maaßen hat Fotos und Filmmaterial gesammelt und wird am 8. September im Elbkrug digital für Interessantes aus der Vergangenheit sorgen. So gibt es Mitschnitte aus den Informationsveranstaltungen in Brunsbüttel zu den Umsiedlungsplänen, mit denen viele Einwohner nicht einverstanden waren. Eine Bürgerinitiative hatte sich gegen die Pläne des Landes gegründet. Doch verhindern konnte sie sie nicht.
Wie genau die Gruppe die Besucher auf die Spuren ihres einstigen Wohnortes in Verbindung mit der Gegenwart bringen wird, wird in den nächsten Wochen ausgearbeitet. Mitstreiter sind weiterhin willkommen. Weitere Schwerpunktgemeinden in diesem Jahr sind Aebtissinwisch, Ecklak, Kudensee, Landscheide, Büttel, Neuendorf-Sachsenbande, Nortorf, Landrecht, Stördorf und die Stadt Wilster, wo überall ebenfalls die Vorbereitungen laufen.

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